Gina BartzokInfo

Hintergrund
.softGlossary untersucht das Verhältnis von analogen und digitalen Medien und geht der Frage nach, wie sinnvoll es ist, Webseiten mit Printobjekten zu vergleichen. Warum werden diese beiden Medien trotz ihrer offensichtlichen Unterschiede immer wieder in Beziehung zueinander gesetzt? Ist das Web eine Weiterentwicklung des Buches und wird es zu dessen Niedergang führen, wie schon häufig prophezeit wurde? Das Medium Buch steht wie kein anderes Objekt für den kulturellen Übergang in eine postdigitale Gesellschaft. Aber Papier ist nicht mehr die einzige Möglichkeit, Inhalte zu bewahren und zu verbreiten. Das Konzept des World Wide Web bietet völlig neue Möglichkeiten — dieses Projekt erforscht genau diese. Das Ergebnis sind ein Buch und eine Website, welche die Forschung und Ergebnisse unserer Recherche zusammenfassen. Betreut wurde diese Masterarbeit von Prof. Heike Grebin und Prof. Dr. Alice Lagaay.

Konzept
Während der Designprozess heute überwiegend digital stattfindet, genießen Bücher und Zeitschriften aufgrund ihrer physischen Präsenz und Materialität nach wie vor große Wertschätzung. Ob Indie-Buchmessen oder Preise für die schönsten Bücher, experimentelle und hochwertige Printobjekte erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit. Gleichzeitig ist unser Alltag durch das Internet und die damit verbundenen Anwendungen und Programme geprägt - dennoch erfahren Websites in der Designszene nicht die gleiche Aufmerksamkeit wie Printobjekte. Der Einsatz von No-Code-Editoren und vorgefertigten Templates ist anerkannt, obwohl er in anderen Designbereichen undenkbar wäre. Wir erachten Code nicht nur für ein unverzichtbares Werkzeug, sondern auch als eine bereichernde Praxis für die Designdisziplin. Wir sehen das Web als besonders relevant für Designer*innen an, da es im Gegensatz zu Apps, PDFs oder eBooks als völlig offenes Publikationsmedium konzipiert wurde.

.softGlossary will Designer*innen dazu ermutigen, nicht nur die Visualität des Webs, sondern auch den Umgang mit diesem Medium bewusst zu gestalten. Deshalb enthält .softGlossary einerseits die Grundlagen der Webprogrammierung und ihrer gestalterischen Möglichkeiten, möglichst einfach erklärt, und gleichzeitig Konzepte, Trends, Tools und Fachbegriffe rund um das Web. Wir wollen zeigen, wie all diese Themen miteinander verknüpft sind und wie sie sich gegenseitig beeinflussen. Das Web ist ein großartiges Medium für Designer*innen, wir wollen Sie neugierig machen, die unendlichen Möglichkeiten, die es bietet, zu erkunden und die Grenzen des Webdesigns zu erweitern. Und vor allem wollen wir zeigen, dass das Programmieren einer Website nicht hart sein muss, sondern soft und spaßig sein kann.

Zusammenarbeit
Isabell Henninger

Bereich
Webdesign, Code, Buchgestaltung, Text

Medien
Website, Buch, Bondrucker

Link
https://softglossary.space/

Feature
https://visibledesignspace.de/softglossary